Systemisches Denken und Arbeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich
Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen treffen in ihrer Arbeit häufig auf vielschichtige Wirklichkeitsdeutungen ihrer Klient:innen und auf manch eingefahren wirkende Überzeugungen, widersprüchliche Erwartungen, Konflikte und Verstrickungen sowie auf herausfordernde Verhaltensweisen und Symptome. Diese Dynamiken können den professionellen Handlungsspielraum merklich begrenzen.
Genau an diesem Punkt setzt die systemische Haltung an:
- Sie ermöglicht Bewegung in scheinbar „festgefahrenen“ Wirklichkeiten,
- macht Beziehungen und Wechselwirkungen sichtbar,
- lässt neue Sichtweisen entstehen und fokussiert auf die Ressourcen und Lösungen des Gegenübers.
Sie eröffnet damit tragfähige Optionen für Kooperation und Gestaltung und erweitert Handlungs- und Möglichkeitsräume – mit Kreativität, Leichtigkeit und einer respektvollen und wertschätzenden Grundhaltung gegenüber allen Beteiligten.
Systemisches Arbeiten bedeutet mit Kreativität und Leichtigkeit neue Möglichkeitsräume zu öffnen, Perspektiven zu wechseln und Veränderungsprozesse nachhaltig anzustoßen.
Systemische Berater:innen
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denken in Ganzheiten, Beziehungen und Wechselwirkungen
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betrachten Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln
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arbeiten ressourcenorientiert und aktivieren vorhandene Stärken
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verstehen Klient:innen als "Expert:innen ihres eigenen Lebens"
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begleiten Prozesse, ohne vorzugeben, was „richtig" ist
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fördern Selbstwirksamkeit, statt „retten“ zu wollen
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achten auf Selbstfürsorge und eine gesunde professionelle Haltung
Im Zentrum steht die Überzeugung, dass es nicht die eine Wahrheit gibt, sondern viele Wirklichkeitskonstruktionen. Systemische Berater:innen helfen Klient:innen, diese unterschiedlichen Perspektiven zu verstehen und in ihren Alltag zu integrieren.
Durch die Einbeziehung des sozialen Umfelds und der individuellen Lebensrealität entsteht eine Beratung, die kooperativ, wertschätzend und nachhaltig wirksam ist. So bleibt die Freude an der eigenen Arbeit lebendig – und Veränderung wird möglich.
- Konzept/Profil
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In der 4-moduligen Fortbildung vermitteln wir Ihnen systemische Kompetenz für Ihre alltägliche Arbeitspraxis. Sie trainieren Methoden der systemischen Gesprächsführung und lernen systemisch- konstruktivistische Denk- und Handlungsmodelle sowie systemische analoge Methoden zur Anwendung im Alltag kennen und vertiefen das Gelernte in Übungen in Kleingruppen. Die Lehrtrainer:innen unterstützen Sie dabei durch inhaltliche Inputs, Demonstrationen und Reflexionen.
Der Transfer in die Arbeitsfelder der Teilnehmenden ist uns sehr wichtig, so dass auch die Bearbeitung realer Fälle aus dem Arbeitskontext der Teilnehmenden Raum haben wird.
Ziel ist es, gemeinsam mit den jeweiligen Beteiligten die in den Systemen vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen zu aktivieren und lösungsorientierte Perspektiven eröffnen zu können.
Besonderen Wert legen wir in den Seminaren auf die Gestaltung einer positiven und respektvollen Arbeitsbeziehung. - Zielgruppe & Kompetenzen
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Das Seminar eignet sich für Mitarbeitende und Führungskräfte im Sozial- und Gesundheitsbereich, die ihre professionelle Praxis vertiefen, wirksamer kommunizieren und systemische Kompetenz gezielt einsetzen möchten. So entsteht ein Lernraum, in dem Wirklichkeiten verflüssigt, Perspektiven erweitert und Handlungsspielräume nachhaltig gestärkt werden.
Fach- und Führungskräfte im Sozial- und Gesundheitsbereich: aus den Feldern der Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Schule, Jugendhilfe, Behindertenpädagogik, Altenpflege, Familienhilfe, Krankenpflege, Psychologie, Pädagogik, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Lebens- und Sozialberatung, Team- und fachliche Leitung. - Lehrformen & Lernen
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Lernen in der Gruppe
Der Lehrgang basiert auf dem Prinzip des lebendigen Lernens: teilnehmendenzentriert, aktivierend und praxisorientiert. Wissen wird nicht nur vermittelt, sondern gemeinsam erarbeitet – durch Ausprobieren, Üben, Reflexion und konstruktives Feedback.
Um den Praxistransfer zu maximieren und die nachhaltige Anwendung der Inhalte zu sichern, arbeiten die Teilnehmenden in Lerngruppen zusammen. Dort werden Methoden anhand konkreter Beispiele vertieft und unmittelbar erprobt.
- Leistungsnachweise & Abschluss
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Leistungsnachweis
Um den Kurs „Systemisches Denken und Arbeiten“ erfolgreich abschließen zu können, muss an mind. 80% des Präsenzunterrichtes teilgenommen werden.
Abschluss
Nach erfolgreicher Absolvierung des Lehrgangs erhalten die Studierenden ein Zertifikat von Schloss Hofen und ein Zertifikat vom Istop-Zentrum.
Anrechnungen
Anrechnung für Weiterbildungen beim Istop-Zentrum: 3 von 4 Modulen werden bei einer Weiterbildung beim Istop-Zentrum angerechnet. Es gibt auch Online Veranstaltungen, welche besucht werden können.
Der Lehrgang „Systemisches Denken und Arbeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich“ ist vom Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013 mit 35 Einheiten anerkannt.
Als Selbsterfahrung können für den gesamten Lehrgang 15 UE (jeweils à 45 Minuten) angerechnet werden.
- Bewerbung & Zulassung
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Onlinebewerbung
Mit der Einführung des Campusmanagementsystems in Schloss Hofen erfolgen die Bewerbungen zu unseren Lehrgängen über das neue Online-Bewerbungsportal. Für Fragen bzw. Unterstützung steht Ihnen das Team gerne zur Verfügung.
Bewerbungsunterlagen Systemisches Denken und Arbeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich
Für die Bewerbung zum Lehrgang "Systemisches Denken und Arbeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich" ist im Rahmen der Onlinebewerbung folgendes Dokument als gesammeltes PDF erforderlich:
- Nachweis über höchste abgeschlossene Ausbildung im Uploadfeld "Lehrgangsspezifischer Upload"
- Aktueller Lebenslauf
- Rahmenbedingungen
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Stefanie Kastl (Lehrgangsleitung)
Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Spezielle Psychotraumatherapie mit Kindern und Jugendlichen (DeGPT), Systemische Beraterin und Therapeutin (SG), Systemische Supervisorin (SG), Lehrtrainerin des Istob-Zentrums.
Langjährige Tätigkeit in verschiedenen kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken im ambulanten und (teil-)stationären Bereich, zuletzt als Oberärztin, sowie in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis.
Ausbildungen u.a. in personenzentrierter Spieltherapie und Egostate-Therapie, aktuell Hypnotherapie und Somatic Experiencing nach Peter Levine. Arbeit in eigener Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie; freiberufliche Tätigkeit als Referentin, Supervisorin und Coach. Schwerpunkte: (Systemisches) Arbeiten mit (traumatisierten) Kindern und Jugendlichen und deren Familien, körperorientiertes und hypnosystemisches Arbeiten.Jürgen Dahlhausen
Heilpraktiker für Psychotherapie, Systemischer Therapeut und Berater (SG), Systemischer Supervisor, Betriebswirt (VWA). Vorstand und Lehrtrainer des istob-Zentrums. Arbeit in eigener Praxis für Psychotherapie, Beratung und Supervision von EinzelklientInnen, Paaren und Teams. Langjährige Berufserfahrung in Marketing, Vertrieb und Beratung in Wirtschaftsunternehmen und Non-Profit-Organisationen.Felix Dietz
Sozialpädagoge; Systemischer Berater und Supervisor (SG), Mediator (i.WB.), KIB Kursleiter Lehrtrainer des istob-Zentrums. Tätig in einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle. Selbständig tätig in Supervision, Konfliktklärung und Training. Schwerpunkte: Systemische Einzel-, Familien- und Paarberatung, Beratung und Mediation sogenannter hochstrittigen Eltern (nach Trennung und Scheidung), SupervisionReferierende von Istop-Zentrum München
Seit 35 Jahren bieten wir systemische Fort- und Weiterbildungen im Raum München an. Unser Angebot reicht von der Weiterbildung in Systemischer Beratung über Aufbaumodule wie Systemische Therapie, Supervision, Mediation und Paartherapie bis hin zu den komprimierten Kompakt-Weiterbildungen und Workshops. In unseren Seminaren ist uns neben der praxisnahen Vermittlung der relevanten Inhalte auch Leichtigkeit, Humor und didaktische Raffinesse wichtig. Das istob-Zentrum ist Mitglied der Systemischen Gesellschaft (SG). Darüber hinaus ist das istob-Zentrum als Fortbildungs-Veranstalter bei der Bayerischen Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten akkreditiert.
Das Istob-Zentrum orientiert sich konsequent an diesen Denkmodellen:
- Systemisch - Alles, was geschieht, findet in Wechselwirkung statt. Der Fokus von Beratung liegt somit nicht auf den Elementen an sich, sondern auf der Beziehung zwischen den Elementen. Dies führt zu komplett neuen Fragen und Ideen.
- Konstruktivistisch - Jeder Mensch und jedes soziale System beobachtet die „Wirklichkeit“ nach eigenen, für sich selbst relevanten Kriterien. Somit gibt es keine objektive Wahrheit. Das Bewerten von Verhaltensweisen rückt in den Hintergrund. Beratende kennen die „wirkliche Wirklichkeit“ nicht besser als die Klient*innen.
- Lösungsorientiert - Lösungsorientierung fokussiert darauf, was (bereits) funktioniert, was eine wünschenswerte Zukunft ist und was hierfür im eigenen Einflussbereich liegt. Das unterstützt Menschen und soziale Systeme, sich selbstbestimmt in eine günstige Richtung zu entwickeln.
- Inhalte (Curriculum)
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Modul 1: Einführung in das Systemische Denken und Arbeiten
Erwartungsklärung und Gruppenfindung, Systemtheoretische Grundlagen (Konstruktivismus, Prozessorientierung und Zirkularität, Dynamik), Wertschätzung, Joining, Beziehungsgestaltung - Neutralität, Kontext- und Auftragsklärung, Grundhaltungen systemischer Gesprächsführung und systemischen ArbeitensLehrveranstaltung UE Modul 1: Einführung in das Systemische Denken und Arbeiten 20 Summe 20 * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Modul 2: Grundlagen der Lösungsorientierung
Lösungs- und Ressourcenorientierung, Fragetechniken: Fragen nach gelungenen Ausnahmen, hypothetische Lösungen, Reframing, Skalierung, Hypothesen bilden, Muster erkennenLehrveranstaltung UE Modul 2: Grundlagen der Lösungsorientierung 20 Summe 20 * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Modul 3: Erweiterung von Möglichkeitsräumen und der Einsatz von Methoden
Supervisionseinheit: Einbringen von Fallarbeiten Zirkuläres Fragen, Kreativ-analoges Arbeiten, z.B. mit dem Systembrett, Arbeiten mit inneren Anteilen, Externalisierung, Aufstellungsarbeit (Stühle, Holzfiguren, Knöpfe, etc.) für die systemische FallarbeitLehrveranstaltung UE Modul 3: Erweiterung von Möglichkeitsräumen und der Einsatz von Methoden 20 Summe 20 * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Modul 4: Vertiefung systemischen Denkens und Arbeitens
Supervisionseinheit: Einbringen von Fallarbeiten Embodiment (Wechselwirkung von Körper und Psyche), Emotions- und Stressregulation und die Bedeutung von Selbstfürsorge, Ziel- und Motivationsarbeit, Auswertung und Abschluss der WeiterbildungLehrveranstaltung UE Modul 4: Vertiefung systemischen Denkens und Arbeitens 20 Summe 20 * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten
Die wichtigsten Fakten:
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LochauSchloss Hofen
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1.950,00 €
Weitere Details:
Zertifikat von Schloss Hofen und Zertifikat vom Istop-Zentrum München
Anrechnung für Weiterbildungen bei Istop-Zentrum: 3 von 4 Modulen werden bei einer Weiterbildung bei Istop angerechnet. Es gibt auch Online Veranstaltungen, welche besucht werden können.
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