Mediation
Mediation ist eine besondere Form des Konfliktmanagements. Sie ist eine Alternative zum juristischen Verfahrensmodell und will den Beteiligten die Möglichkeit geben, Konflikte mit Hilfe eines Vermittlers/einer Vermittlerin außergerichtlich und selbstverantwortlich zu klären. Der Mediator / die Mediatorin ist ein neutraler Vermittler im Konfliktprozess, der beide Seiten unterstützt und ein ergebnisorientiertes Beratungsangebot macht. Die eigenverantwortliche Lösung der Konflikte soll von dem bisher vorherrschenden Prinzip von Sieg und Niederlage wegführen und durch ein Streben nach Akzeptanz unterschiedlicher Positionen und Ausgewogenheit der Interessen abgelöst werden.
Die anerkannte Mediationsausbildung entspricht den Richtlinien des Österreichischen Bundesministerium für Justiz, dem Schweizer Verein für Mediation (SVM), dem Schweizer Dachverband Mediation (SDM-FSM) und dem Schweizer Anwaltsverband (SAV).
- Konzept/Profil
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Modulares Konzept
Der Hochschullehrgang Mediation ist Teil des Masterprogramms Psychosoziale Beratung; er kann aber auch unabhängig vom Masterprogramm besucht werden.
Die Weiterbildung im Bereich „Mediation“ umfasst folgende Module:
- Grundlagen und Techniken der Mediation
- Konflikt- sowie kommunikationstheoretische Aspekte der Mediation
- Psychologische Grundlagen
- Rechtliche und ökonomische Bedingungen in der Vermittlungsarbeit
- Falldarstellung und Abschluss bzw. Integration in die Praxis
- Zielgruppe & Kompetenzen
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Zielgruppe
Zielgruppe sind Fachkräfte aus den Bereichen Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Psychologie, Psychotherapie und Recht.
Kompetenzen
Ziel des Lehrgangs ist eine umfassende, fundierte und interdisziplinäre Ausbildung, die – über den Quellenberuf hinaus – zur qualifizierten Tätigkeit (Mediation) befähigt. Diese bezieht sich auf Mediation bei Konflikten, Krisen und Problemen in persönlichen Beziehungsfeldern, insbesondere in Scheidungs- und Trennungsangelegenheiten, Konflikten in Unternehmen oder im sozialen Umfeld.
- Lehrformen & Lernen
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Didaktik
Der Lehrgang besteht aus folgenden didaktischen Elementen: Input und Reflexionseinheiten, Vorträgen, Team-/Peerarbeiten, Selbststudium, Gruppenpräsentationen, Erarbeitung eigener sowie Diskussion und Bearbeitung von Fallstudien. Im Sinne eines blended learning werden die Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen durch digitale Lernplattformen unterstützt.
Neben einer effizienten Wissensvermittlung stehen Erfahrungsaustausch und Transfer in die berufliche Praxis im Vordergrund. Dies wird didaktisch unterstützt, indem verstärkt reflexive Lernelemente zum Einsatz kommen.
Der Hochschullehrgang ermöglicht es, Lernerfahrungen auf verschiedenen Ebenen zu erleben.
- Abwechslungsreiche Lernformen
- Intensivtrainingseinheiten in Kleingruppen
- Peer Gruppen
- Live-Supervisionen und Fallwerkstätten
- Leistungsnachweise & Abschluss
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Leistungsnachweise
Zur Kompetenzstandortbestimmung kommen verschiedene qualifizierende Elemente wie schriftliche Zwischenprüfungen, Rezensionen, Peergruppen- und Fall-Bearbeitungen, Erstellen eines Podcasts sowie Präsentationen zum Einsatz.
Um den Lehrgang Mediation erfolgreich abschließen zu können, müssen mind. 80% der Veranstaltungen absolviert, ein Podcast erstellt werden, sowie dieser positiv bewertet und präsentiert werden.
Der Lehrgang umfasst einen studentischen Workload von ca. 500 Stunden (Präsenzunterricht, Selbststudium, inkl. Erstellen des Podcasts, Fallbearbeitung) und wird mit 20 ECTS-Punkte bewertet.
Abschluss
Nach erfolgreicher Absolvierung des Lehrgangs erhalten die Studierenden ein Zertifikat und Zeugnis der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences.
AbsolventInnen können sich auf Antrag beim Bundesministerium für Justiz bzw. in die Listen der entsprechenden nationalen Berufsverbände eintragen lassen. Hier gilt es jedoch, die länderspezifischen Anforderungen zu berücksichtigen.
- Bewerbung & Zulassung
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Onlinebewerbung
Das Bewerbungsportal ist ab Mitte Jänner 2025 freigeschalten.
Bewerbungsunterlagen Mediation
Für die Bewerbung zum Hochschullehrgang "Mediation" ist im Rahmen der Onlinebewerbung folgendes Dokument als gesammeltes PDF erforderlich:
Kopie des Maturazeugnisses bzw. Studienberechtigungsprüfung, Kopie der höchsten abgeschlossenen Ausbildung und bei österreichischen BewerberInnen eine Kopie der E-Card, hochladen im Uploadfeld "Lehrgangsspezifischer Upload"
Zulassung
Zugangsbedingungen für den Lehrgang Mediation sind ein anerkannter Tertiärabschluss (Diplom einer Fachhochschule, Universität, Höheren Fachschule – mit entsprechender qualifizierter Berufserfahrung – oder ein vergleichbarer Abschluss) und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung nach Abschluss der Ausbildung sowie eine Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, das Transfermöglichkeiten zulässt (Praxisbezug).
- Rahmenbedingungen
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Kosten
Die Studienkostenfür den Lehrgang betragen EUR 5.600,00 (inkl. Anmeldegebühr). In dieser Gebühr inbegriffen ist die Teilnahme an sämtlichen Lehrveranstaltungen. Die Kosten für Übernachtungen, Mahlzeiten, Transport und studienbegleitende Fachliteratur sind im Preis nicht inbegriffen. Ebenfalls nicht inbegriffen sind die Kosten für allfällige Wiederholungs- oder Nachprüfungen.
Preisänderungen vorbehalten
Förderung
Nähere Informationen zu Förderprogrammen, steuerliche Absetzbarkeit und weiterführende Informationen unter Bildungsinformationen.
Bewerbung für 2026
Die Onlinebewerbung wird in der 2. Jännerhälfte 2026 freigeschalten, ebenso wird der Terminplan ab Jänner 2026 hochgeladen.
- Inhalte (Curriculum)
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Lehrveranstaltung ECTS* UE Modul 1: Grundlagen und Techniken der Mediation - - Einführung in den Lehrgang / Grundannahmen und Leitbilder der Mediation 1 15 Mediationsprozess: Prinzipien, Methoden und Verfahren der Mediation unter Berücksichtigung verhandlungs- und lösungsorientierter Ansätze 2 15 Konfliktmoderation: Gesprächsführung in emotionalen und existentiellen Ausnahmesituationen einschließlich Fallarbeit 2 15 Modul 2: Konflikttheoretische Aspekte in der Konfliktvermittlung und deren praktische Anwendung - - Die Ordnung des Konflikts: Konfliktkommunikation und ihre Spezifika sowie methodische Konsequenzen für die Mediation 2 15 Ambivalenz und Person 1 15 Rechtliche Grundlagen 2 15 Modul 3: Praxis der Mediation - - Konflikte in Primärbeziehungen: Kinder im Spannungsfeld von Trennung und Scheidung 1 15 Konflikte konstruktiv nutzen I: Konflikte in Organisationen und Unternehmen 2 15 Konflikte konstruktiv nutzen II: Konflikte im öffentlichen Raum 2 15 Modul 4: Integration der Erkenntnisse und Abschluss - - Verhandeln und Entscheiden (Fallmanufaktur I) 1 15 Ethische, rechtliche und psychologische Aspekte und Haltungen in der Konfliktvermittlung 1 15 Arbeit in Peergroups mit Lerncoaching, Integration der Erkenntnisse (Fallmanufaktur II) und Präsentation der Podcasts 3 15 Summe 20 180 * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Das Mediationscurriculum unterteilt sich in einen theoretischen und einen anwendungsorientierten Teil. Je nach Quellberuf müssen unterschiedliche Schwerpunkte belegt werden. Der Lehrgang umfasst 16 Lehrveranstaltungen.
ECTS: Leistungspunkte nach dem „European Credit Transfer and Accumulation System“. Für 1 ECTS ist mit einem Arbeitsaufwand von 25 Stunden zu rechnen.
Die wichtigsten Fakten:
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LochauSchloss Hofen
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St. GallenOST – Ostschweizer Fachhochschule
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5.600,00 €
Informationen zu den Kosten finden Sie in den Rahmenbedingungen
Weitere Details:
20 ECTS-Punkte, Zertifikat und Zeugnis der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
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