Soziales

KlientInnen in sogenannten „Zwangskontexten“ der Sozialen Arbeit sind aufgrund von gesetzlichen Vorgaben oder behördlichen/gerichtlichen Entscheidungen verpflichtet, Unterstützungen anzunehmen, obwohl sie vielleicht keine Probleme wahrnehmen, den Sinn der Hilfen nicht erkennen können, keine Veränderungsziele haben oder sich nicht auf unfreiwillige Beziehungen einlassen wollen. Die KlientInnen erleben sich als fremdbestimmt, können kein Vertrauen zu den Fachkräften aufbauen oder passen sich nur oberflächlich an. Probleme bei der Termineinhaltung, ungenügende Veränderungsmotivation oder „Störungen“ auf der Ebene der Arbeitsbeziehung sind häufige Phänomene in Zwangskontexten, mit denen sich Fachkräfte konstruktiv auseinandersetzen müssen. 

Der reflektierte Umgang mit Menschen in Zwangskontexten basiert auf international diskutierten, evidenzorientierten methodischen Elementen zur Klärung der Aufträge und Rollen in unterschiedlichen Zuweisungskontexten, gezielten Techniken zur Förderung der Veränderungsmotivation und Ansätzen der Beziehungsgestaltung, um das (gegenseitige) Vertrauen zu unterstützen, das Erleben von Kontrollverlusten zu reduzieren und „Widerstandsphänomene“ zu vermeiden. Als wichtig erscheint zudem, die professionellen Grenzen in Zwangskontexten zu erkennen und eigene Werte und Normen kritisch zu hinterfragen.

Die Teilnehmenden lernen vielfältige methodische Elemente in Zwangskontexten kennen und in der jeweiligen Praxis anwenden:

•    Zwangskontexte in der Sozialen Arbeit: Phänomene, Verbreitung, empirische Wirkfaktoren
•    Auftrags- und Rollenklärung in verschiedenen Zuweisungskontexten
•    Techniken zur Förderung der Veränderungsmotivation
•    Ansätze der Beziehungsgestaltung in Zwangskontexten
•    Professionelle Grenzen
•    Arbeit an eigenen Fallbeispielen – praktische Übungen

Die Teilnehmenden vergrößern ihren professionellen Handlungsspielraum und können Gespräche in Zwangskontexten wirkungsvoll gestalten. 

Fachpersonen aus dem psychosozialen Bereich, die in Zwangskontexten tätig sind. Das Seminar ist sowohl für Neulinge als auch für erfahrene PraktikerInnen konzipiert.

Patrick Zobrist, dipl. Sozialarbeiter FH, Master of Arts in Sozialer Arbeit, Dozent und Projektleiter, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (Schweiz). Nach 10 Jahren Berufserfahrung in der Straffälligenhilfe, lehrt und forscht Patrick Zobrist seit 2009 an der Hochschule Luzern u.a. zu Methoden in Zwangskontexten, berät Organisationen und trainiert PraktikerInnen im Umgang mit herausfordernden KlientInnen. Aktuell arbeitet er an einer Dissertation zu „Arbeitsbeziehungen in Zwangskontexten“. https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/personensuche/profile/?pid=927

Anmeldung 
bis 30. Mai 2025

Kooperation
ifs – Institut für Sozialdienste
Caritas Vorarlberg

Die Veranstaltung „Gesprächsführung im Zwangskontext“ ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013 mit 24 Einheiten anerkannt.

Anmeldung

Die wichtigsten Fakten:

Termine:

30. June 2025
09:00 - 17:00
Hofer Straße 26,Schloss Hofen - Wissenschaft & Weiterbildung, 6911
Lochau

01. July 2025
09:00 - 17:00
Hofer Straße 26,Schloss Hofen - Wissenschaft & Weiterbildung, 6911
Lochau

02. July 2025
09:00 - 17:00
Hofer Straße 26,Schloss Hofen - Wissenschaft & Weiterbildung, 6911
Lochau

Administration:

Milena Simonovic
milena.simonovic@schlosshofen.at
+43 5574 4930 460

Preis:

EUR 490,00

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Weitere Details:

Referenten:

ZOBRIST Patrick, M.A.