MSc
"Der Lehrgang Krisenintervention bietet eine wissenschaftlich fundierte, praxisnahe und weitreichende Ausbildung im Bereich Krisenintervention."
Christian Dollinger (Psychosoziale Beratung)
Krisenintervention ist eine kurzfristige wirksame professionelle Hilfe für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Notlage befinden. Im Gegensatz zur langfristig angelegten Psychotherapie fokussiert sie das belastende Hier und Jetzt und versucht durch geeignete Interventionen Stabilisierung und Entlastung zu bewirken. Krisenintervention umfasst alle Aktionen, die den Betroffenen bei der Bewältigung ihrer aktuellen Schwierigkeiten helfen. Damit können negativen sozialen, psychischen und medizinischen Folgen, die als Fehlanpassungen oder psychischer Zusammenbruch jeder Krise immanent sind, entgegen gewirkt werden.
Der Hochschullehrgang "Krisenintervention" ist Teil des Masterprogrammes Psychosoziale Beratung; er kann aber auch unabhängig vom Masterprogramm besucht werden.
Die Weiterbildung im Bereich „Krisenintervention“ umfasst vier Module:
Der Hochschullehrgang Krisenintervention richtet sich an Fachkräfte verschiedener Berufsfelder wie z.B. Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Psychologie, Organisationsberatung und Personalmanagement, Pädagogik, Pflege, Seelsorge, Führungskräfte und Ausbildungsverantwortliche.
Absolvent:innen des Hochschullehrgangs Krisenintervention haben ein professionelles Verständnis von psychischen und sozialen Dynamiken von Krisen entwickelt und weisen Kenntnisse zu speziellen Theorien, Konzepten und Modellen von Krisenintervention auf. Sie können angemessen auf auftretende Krisen bei einzelnen Menschen oder im Kontext von Institutionen eingehen und sind in der Lage, Problemlagen zu identifizieren und entsprechend darauf zu reagieren bzw. Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Weiters kennen sie Folgestörungen, die aus dem Erleben von Krisen entstehen können und verfügen über einen handlungsorientierten Zugang dazu. Die eigene berufliche Praxis und das Methodenrepertoire werden reflektiert und erweitert.
Der Hochschullehrgang ermöglicht es, Lernerfahrungen auf verschiedenen Ebenen zu erleben. Die Lehrveranstaltungen werden in interaktiver Form durchgeführt. Das Programm besteht aus unterschiedlichen didaktischen Elementen wie Vorträgen, Team-/Peerarbeiten, Input und Reflexionseinheiten, Selbststudium und Gruppenpräsentationen. Im Sinne eines „blended learning“ werden die Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen durch digitale Lernplattformen unterstützt.
Neben einer effizienten Wissensvermittlung stehen Erfahrungsaustausch und Transfer in die berufliche Praxis im Vordergrund. Dies wird didaktisch unterstützt, indem verstärkt reflexive Lernelemente zum Einsatz kommen.
Um den Hochschullehrgang Krisenintervention positiv abschließen zu können, sind neben der Teilnahme an den Lehrveranstaltungen folgende Leistungsnachweise zu erbringen:
Sind alle Leistungsnachweise positiv abgeschlossen, erhalten die Absolvent:innen ein Zertifikat sowie ein Abschlusszeugnis der FHV.
Voraussetzungen für den Zugang zum Hochschullehrgang Krisenintervention sind:
Die Feststellung der schulischen bzw. beruflichen Qualifikation obliegt im Einzelfall der Hochschullehrgangsleitung (Studien- und Projektleitung).
Im Rahmen der Online-Bewerbung sind folgende Bewerbungsunterlagen fristgerecht einzureichen:
Die aktuelle Lehrgangsgebühr wird jeweils im Jänner auf unserer Website veröffentlicht.
In diesen Gebühren inbegriffen ist die Teilnahme an sämtlichen Lehrveranstaltungen. Die Kosten für Übernachtungen, Mahlzeiten, Transport und studienbegleitende Fachliteratur sind im Preis nicht inbegriffen. Ebenfalls nicht inbegriffen sind die Kosten für allfällige Wiederholungs- oder Nachprüfungen.
Nähere Informationen zu Förderprogrammen, steuerliche Absetzbarkeit und weiterführende Informationen unter Bildungsinformationen.
Semester | Lehrveranstaltung | ECTS* | UE | ||||||||
1 | Einführung in den Lehrgang / Krisentheorie – Krisenkonzepte – Krisendynamiken | 2 | 15 | ||||||||
1 | Psychosomatische Aspekte der Krise / Notfallmedizin / Psychoonkologie | 1 | 15 | ||||||||
1 | Krise und Diagnostik: die aggressive Krise | 2 | 15 | ||||||||
1 | Psychosoziale Krisen - Krisen in Paarbeziehungen | 2 | 15 | ||||||||
1 | Psychotraumatologie - Krisen im Kindes- und Jugendalter | 2 | 15 | ||||||||
1 | Krisenintervention zwischen Hilfe und Kontrolle | 1 | 15 | ||||||||
2 | Beziehungsgestaltung I: Rapport-Strategien und Methoden der systemischen Krisenbegleitung | 2 | 15 | ||||||||
2 | Live-Supervision und Reflexion des eigenen beraterischen Verhaltens | 2 | 15 | ||||||||
2 | Krisenmanagement: peritraumatische Begleitung und innerbetriebliche Maßnahmen nach traumatogenen Krisen | 1 | 15 | ||||||||
2 | Emotionale Belastungen, maladaptive Copingstrategien und Selfcare | 1 | 15 | ||||||||
2 | Beziehungsgestaltung II: Methoden der systemischen Krisenbegleitung | 1 | 15 | ||||||||
2 | Praxistransfer – Fallarbeit – Integration (Abschlussarbeit und Präsentation) | 3 | 15 | ||||||||
Summe | 20 | 180 | |||||||||
* LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten |
ECTS: Leistungspunkte nach dem „European Credit Transfer and Accumulation System“. Für 1 ECTS ist mit einem Arbeitsaufwand von 25 Stunden zu rechnen.
20 ECTS-Punkte, Zertifikat und Zeugnis der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences