Soziales

Krisenintervention

Krisenintervention ist eine kurzfristige wirksame professionelle Hilfe für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Notlage befinden. Im Gegensatz zur langfristig angelegten Psychotherapie fokussiert sie das belastende Hier und Jetzt und versucht durch geeignete Interventionen Stabilisierung und Entlastung zu bewirken. Krisenintervention umfasst alle Aktionen, die den Betroffenen bei der Bewältigung ihrer aktuellen Schwierigkeiten helfen. Damit können negativen sozialen, psychischen und medizinischen Folgen, die als Fehlanpassungen oder psychischer Zusammenbruch jeder Krise immanent sind, entgegen gewirkt werden. 

Konzept/Profil

Der Hochschullehrgang "Krisenintervention" ist Teil des Masterprogrammes Psychosoziale Beratung; er kann aber auch unabhängig vom Masterprogramm besucht werden.

Die Weiterbildung im Bereich „Krisenintervention“ umfasst vier Module:

  • Grundlagen der Krisenintervention
  • Spezielle Aspekte der Krisendiagnostik und Krisenintervention
  • Beratungskompetenz in der Krisenintervention
  • Personale Kompetenz und Ressourcenorientierung, Integration der Erkenntnisse
Zielgruppe & Kompetenzen

Zielgruppe

Der Hochschullehrgang Krisenintervention richtet sich an Fachkräfte verschiedener Berufsfelder wie z.B. Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Psychologie, Organisationsberatung und Personalmanagement, Pädagogik, Pflege, Seelsorge, Führungskräfte und Ausbildungsverantwortliche.

Qualifikationsprofil

Absolvent:innen des Hochschullehrgangs Krisenintervention haben ein professionelles Verständnis von psychischen und sozialen Dynamiken von Krisen entwickelt und weisen Kenntnisse zu speziellen Theorien, Konzepten und Modellen von Krisenintervention auf. Sie können angemessen auf auftretende Krisen bei einzelnen Menschen oder im Kontext von Institutionen eingehen und sind in der Lage, Problemlagen zu identifizieren und entsprechend darauf zu reagieren bzw. Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Weiters kennen sie Folgestörungen, die aus dem Erleben von Krisen entstehen können und verfügen über einen handlungsorientierten Zugang dazu. Die eigene berufliche Praxis und das Methodenrepertoire werden reflektiert und erweitert.

Lehrformen & Lernen

Der Hochschullehrgang ermöglicht es, Lernerfahrungen auf verschiedenen Ebenen zu erleben. Die Lehrveranstaltungen werden in interaktiver Form durchgeführt. Das Programm besteht aus unterschiedlichen didaktischen Elementen wie Vorträgen, Team-/Peerarbeiten, Input und Reflexionseinheiten, Selbststudium und Gruppenpräsentationen. Im Sinne eines „blended learning“ werden die Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen durch digitale Lernplattformen unterstützt.

Neben einer effizienten Wissensvermittlung stehen Erfahrungsaustausch und Transfer in die berufliche Praxis im Vordergrund. Dies wird didaktisch unterstützt, indem verstärkt reflexive Lernelemente zum Einsatz kommen.

Leistungsnachweise & Abschluss

Um den Hochschullehrgang Krisenintervention positiv abschließen zu können, sind neben der Teilnahme an den Lehrveranstaltungen folgende Leistungsnachweise zu erbringen:

  • Grundlagen der Krisenintervention: schriftliche Wissensprüfung
  • Spezielle Aspekte der Krisendiagnostik und Krisenintervention: Bearbeitung eines Fallbeispiels
  • Beratungskompetenz in der Krisenintervention: Verfassen eines Reflexionsberichts über die Teilnahme an einem inszenierten Beratungsgespräch
  • Personale Kompetenz und Ressourcenorientierung, Integration der Erkenntnisse: Schriftliche Abschlussarbeit  

Sind alle Leistungsnachweise positiv abgeschlossen, erhalten die Absolvent:innen ein Zertifikat sowie ein Abschlusszeugnis der FHV.

 

Bewerbung & Zulassung

Voraussetzungen für den Zugang zum Hochschullehrgang Krisenintervention sind:

  • Hochschulreife (Matura, Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung) oder
  • abgeschlossene Berufsausbildung durch eine Lehre (Lehrabschlusszeugnis) oder
  • mindestens zweijährige Schule im psychosozialen Feld (z.B. Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Psychologie, Psychotherapie, Gesundheits- oder Erziehungswesen, Pflege, Medizin, Sozial- und Berufsberatung)
  • Berufserfahrung von mind. 2 Jahren (mindestens 1.500 Stunden) in einem psychosozialen bzw. artverwandten Tätigkeitsfeld, welches Transfermöglichkeiten (Praxisbezug) zulässt.

Die Feststellung der schulischen bzw. beruflichen Qualifikation obliegt im Einzelfall der Hochschullehrgangsleitung (Studien- und Projektleitung). 

Im Rahmen der Online-Bewerbung sind folgende Bewerbungsunterlagen fristgerecht einzureichen: 

  • Lebenslauf
  • Motivationsschreiben
  • Abschlusszeugnis der Erstausbildung (Berufsausbildung zb. Lehrabschlusszeugnis
  • Nachweis für den Hochschulzugang (zB. Reifeprüfungszeugnis) – falls vorhanden bzw.
  • Nachweis / Zeugnis einer Schule im psychosozialen Feld
  • Nachweis der Berufserfahrung durch qualifizierte Arbeitszeugnisse  
  • Nachweis über studienrelevante Fort- und Weiterbildungen  
Rahmenbedingungen

Kosten

Die aktuelle Lehrgangsgebühr wird jeweils im Jänner auf unserer Website veröffentlicht.

In diesen Gebühren inbegriffen ist die Teilnahme an sämtlichen Lehrveranstaltungen. Die Kosten für Übernachtungen, Mahlzeiten, Transport und studienbegleitende Fachliteratur sind im Preis nicht inbegriffen. Ebenfalls nicht inbegriffen sind die Kosten für allfällige Wiederholungs- oder Nachprüfungen.

Förderung

Nähere Informationen zu Förderprogrammen, steuerliche Absetzbarkeit und weiterführende Informationen unter Bildungsinformationen.

Inhalte (Curriculum)

Semester Lehrveranstaltung ECTS* UE
1 Einführung in den Lehrgang / Krisentheorie – Krisenkonzepte – Krisendynamiken 2 15
1 Psychosomatische Aspekte der Krise / Notfallmedizin / Psychoonkologie 1 15
1 Krise und Diagnostik: die aggressive Krise 2 15
1 Psychosoziale Krisen - Krisen in Paarbeziehungen 2 15
1 Psychotraumatologie - Krisen im Kindes- und Jugendalter 2 15
1 Krisenintervention zwischen Hilfe und Kontrolle 1 15
2 Beziehungsgestaltung I: Rapport-Strategien und Methoden der systemischen Krisenbegleitung 2 15
2 Live-Supervision und Reflexion des eigenen beraterischen Verhaltens 2 15
2 Krisenmanagement: peritraumatische Begleitung und innerbetriebliche Maßnahmen nach traumatogenen Krisen 1 15
2 Emotionale Belastungen, maladaptive Copingstrategien und Selfcare 1 15
2 Beziehungsgestaltung II: Methoden der systemischen Krisenbegleitung 1 15
2 Praxistransfer – Fallarbeit – Integration (Abschlussarbeit und Präsentation) 3 15
  Summe 20 180
* LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten

ECTS: Leistungspunkte nach dem „European Credit Transfer and Accumulation System“. Für 1 ECTS ist mit einem Arbeitsaufwand von 25 Stunden zu rechnen.

Die wichtigsten Fakten:

Zeiten:
Nächster Beginn: September 2026
Anmeldungen für den Lehrgang mit Beginn im Herbst 2026 können ab Jänner 2026 über die Website gemacht werden.
Dauer:
2 Semester, berufsbegleitend
Ort(e):
  • Lochau
    Schloss Hofen
Kosten:
  • Informationen zu den Kosten finden Sie in den Rahmenbedingungen.

Weitere Details:

Präsenzmodus:
Pflichtveranstaltung
Zweitägige Seminare; die Lehrveranstaltungen finden ca. einmal im Monat während der Woche (auch fallweise an Samstagen) statt
Studienplätze:
20
Reihung nach Qualifikation und nach Eingang der Bewerbung
Abschluss:

20 ECTS-Punkte, Zertifikat und Zeugnis der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences

Referenten:
Karl Weilbach Diplom-Kriminologe und forensischer Prognostiker (IOT)
Stefanie Kastl Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Statements

  • MSc

    MSc

    "Der Lehrgang Krisenintervention bietet eine wissenschaftlich fundierte, praxisnahe und weitreichende Ausbildung im Bereich Krisenintervention."

    Christian Dollinger (Psychosoziale Beratung)

Downloads:

Kontaktpersonen

Buket Borihan, Bakk.
Mag. Buket Borihan, Bakk.
Programmbereichsleitung & Lehrgangsmanagement »Soziales«
Brigitte Gugganig
Brigitte Gugganig
Lehrgangsmanagement & Administration »Soziales«