Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) wurde ursprünglich als störungsspezifisches Behandlungsprogramm für Patienten mit Borderline-Störung entwickelt und wird als das wissenschaftlich am besten abgesichertes Behandlungsverfahren empfohlen.

DBT basiert auf klaren Prinzipien und Regeln die gerade bei komplexen Störungsbildern eine gute Orientierung bieten. Je nach Schweregrad der Störung liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf der Vermittlung von spezifischen Fertigkeiten (Skills) zur Bewältigung von Krisen oder auf der Verbesserung der Emotionsregulation, des Selbstkonzeptes und der sozialen Interaktion. Methodisch umfasst die DBT ein weites Feld evident-basierter Interventionen, die jeweils auf der Basis individueller Problemanalyse eingesetzt werden können. In den letzten Jahren wurden neben der Standard-DBT für Borderline-Störungen eine Vielzahl von Anpassungen an andere Störungsbilder und verschiedene Settings entwickelt.

Heute gilt die DBT damit als Gold-Standard in der Behandlung komplexer psychischer Störungen der Emotionsregulation. Zahlreiche Studien im ambulanten und stationären Bereich belegen die Wirksamkeit: DBT verbessert die gesamte Psychopathologie, reduziert die Häufigkeit von Selbstschädigungen und von stationären Aufenthalten. Auch die soziale Einbindung, Beruf und Partnerschaft normalisieren sich.

Dialektisch-behaviorale Therapie für Adoleszente – DBT-A
DBT-A (Dialektisch-behaviorale Therapie für Adoleszente) ist ein strukturiertes Therapieprogramm, das speziell für Jugendliche und junge Erwachsene mit emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen entwickelt wurde. Ziel der DBT-A ist es, jugendlichen Klienten und Klientinnen spezifische Fertigkeiten zur Bewältigung von schweren Problemen der Emotionsregulation, Schwierigkeiten in Bezug auf das Selbstkonzept und in Beziehungen zu anderen zu vermitteln und sie zu ermutigen, diese Fertigkeiten im Alltag umzusetzen. Im Rahmen des Lehrgangs erhalten die Teilnehmer*innen Werkzeuge und Ressourcen an die Hand , um die Kompetenzen von Klient*innen in Emotionsregulierung, zwischen- menschlichen Fähigkeiten und Techniken zur Bewältigung von Stress und Krisen zu fördern und so die Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Zudem werden im DBT-A Curriculum Strategien für die Arbeit mit Familien oder Bezugspersonen von Jugendlichen vermittelt.

 

Zielgruppe

Das DBT-A Programm richtet sich an Fachpersonen aus ambulanten und stationären Bereichen, welche mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen arbeiten, wie PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, Pflegefachkräfte aus dem psychiatrischen Bereich,  ErgotherapeutInnen, Körper- und Bewegungstherapeut:innen und weitere klinisch tätige Berufsgruppen. Fachpersonen, welche bereits das DBT Programm absolviert haben, können auch lediglich an den spezifischen DBT-A Modulen teilnehmen (gesamt 8 Tage).

 

Die wichtigsten Facts

 

Beginn: 22. und 23. April 2024

Bewerbungsfrist: 30. März 2024

Dauer: 3 Semester mit 7 Blöcken zu je zwei Seminartagen, berufsbegleitend
Präsenzmodus: Die Durchführung der einzelnen Veranstaltungen erfolgt jeweils in 2-Tagesblöcken montags und dienstags, jeweils 09:00-17:00 Uhr.
Abschluss: Teilnahmebestätigung des AWP Instituts Freiburg
Ort: Lochau (Schloss Hofen)
Studienplätze: Reihung nach Eingang der Bewerbung

 

Wissenschaftliche Leitung: AWP Institut Freiburg

Referierende:

Dipl.-Psych. Eva-Maria Kerp
DBT-Trainerin, DBT-Therapeutin, Psychologische Psychotherapeutin (VT), niedergelassen als Psychotherapeutin in eigener Praxis, Supervisorin (VT).

Arbeitsschwerpunkte: Persönlichkeitsstörungen, v.a. Borderline-Persönlichkeitsstörung (DBT, Schematherapie), affektive Erkrankungen, soziale Ängste. Arbeit mit jungen Erwachsenen; Arbeit mit Angehörigen psychisch Erkrankter Achtsamkeits- und Mitgefühlsfokussierte Verfahren (CFT, MSC)


Dr. Susanne Lieb
Trainerin DBT-A, DBT-Therapeutin, Dozentin, Supervisorin Verhaltenstherapie (IFKV)
Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Stv. Chefärztin am Pfalzinstitut - Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Arbeitsschwerpunkte: Emotionsregulationsstörungen, Essstörungen, Psychosen

 

Der Lehrgang „Dialektisch-behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT-A)“ ist vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 Psychologengesetz 2013 mit 112 Einheiten anerkannt.


 

 

Curriculum

Das DBT-A Curriculum umfasst gesamt 14 Ausbildungstage und gliedert sich wie folgt:
Grundlagen- Module: Basis I, Skills I und Skills II (je 2 Tage)
DBT- A spezifische Module: DBT-A I, DBT-A II, DBT-A III, DBT-A IV (je 2 Tage)


Das Weiterbildungsprogramm orientiert sich am Curriculum des Deutschen Dachverbandes DBT (www.dachverband-dbt.de) sowie an internationalen Standards.


DBT BASIS I, SKILLS I UND II
Diese Kurse vermitteln in 6 Tagen die Grundlagen der Borderline-Störung und der DBT inkl. Skillstraining: Psychopathologie; Diagnostik; Komorbidität; Struktur der DBT; Beziehungsaufbau; Validierungstechniken, Commitment-Strategien; Therapieplanung; Achtsamkeit; Stresstoleranz; Zwischenmenschliche Fertigkeiten; Akzeptanz-basierte Techniken.


DBT-A I-IV
Diese Module vermitteln in gesamt 8 Tagen Grundkenntnisse über die DBT für Adoleszente, die Anwendung DBT-spezifischer Strategien und Techniken in der Arbeit mit Jugendlichen und ihren Eltern und die Standard-DBT ergänzenden DBT-Strategien für die Arbeit mit Familien oder Bezugspersonen von Jugendlichen - „Familien-Skills“. Neben der DBT-A im ambulanten Bereich wird auch die stationäre Arbeit mit der DBT-A vorgestellt und trainiert. Die Art und Weise Skills zu vermitteln und der Umgang mit typischen Problemsituationen wird miteinander erarbeitet. Erworbenen Kenntnisse können dann im letzten Modul vertieft und deren praktische Anwendung verbessert werden.

 

Anwesenheitspflicht und Abschluss

Für den Erwerb des Abschlusses ist die regelmäßige, aktive Teilnahme an allen Ausbildungsveranstaltungen erforderlich. Die Teilnehmenden erhalten nach positiver Absolvierung des Curriculums eine Bescheinigung des AWP Instituts. Diese Bescheinigung gilt als Grundlage für eine spätere Zertifizierung als DBT-A-Therapeut:in. Die spezifischen Fortbildungsrichtlinien sind auf der Homepage des deutschen Dachverbandes Dialektisch Behaviorale Therapie beschrieben (https://www.dachverband-dbt.de/index.php/fortbildungsrichtlinien).

 

Onlinebewerbung

Jetzt neu: Mit der Einführung des Campusmanagementsystems in Schloss Hofen erfolgen die Bewerbungen zu unseren Lehrgängen über das neue Online-Bewerbungsportal. Für Fragen bzw. Unterstützung steht Ihnen das Team gerne zur Verfügung.

Bewerbungsunterlagen Dialektisch Behaviorale Therapie für Adoleszente

Für die Bewerbung zum Lehrgang "Dialektisch-Behaviorale Therapie für Adoleszente (DBT-A)" sind im Rahmen der Onlinebewerbung folgendes Dokument als gesammeltes PDF erforderlich:

  • Kopie des Reisepasses oder Personalausweises
  • Nachweis über höchste abgeschlossene Ausbildung: Diplom etc.
  • Bei Anmeldung ausschließlich für DBT-A- spezifische Module: Zertifikat DBT-Ausbildung: Uploadfeld „Lehrgangsspezifischer Upload

 

Gebühren

Die Kosten des gesamten DBT-A Curriculums betragen EUR 2.840,-. Dieser Preis ist in zwei Raten zu bezahlen.
Fachpersonen, welche bereits das DBT Curriculum absolviert haben, können auch nur an den DBT-A spezifischen Modulen teilnehmen (begrenzte Platzzahl). Die Kosten für die vier DBT-A Module betragen EUR 1.690,-.
Nicht enthalten sind Aufwendungen für Unterlagen in gedruckter Form, Kaffeepausen,  Mahlzeiten sowie allfällige Nächtigungen am Seminarort.


Stornobedingungen
Wir bitten um Verständnis, dass bei nicht zeitgerechter Abmeldung eine Stornogebühr eingehoben werden muss. Nähere Informationen sind den AGBs von Schloss Hofen unter www.schlosshofen.at/agb zu
entnehmen.

Veranstaltungsort
Die Seminare finden in Schloss Hofen (Lochau bei Bregenz) statt. Im Seminarhotel stehen Zimmer zur Übernachtung zur Verfügung. Für Zimmerreservierungen wenden Sie sich bitte direkt an die Rezeption
(hotel@schlosshofen.at).

 

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Zusätzliche Informationen

Kontaktperson

MMag. (FH) Claudia Meusburger
Pädagogische Mitarbeiterin Programmbereich »Soziales«

 +43 5574 4930 461
claudia.meusburger@schlosshofen.at