"Das Besondere für mich sind die unterschiedlichen SeminarleiterInnen, von deren individuellen Arbeitsfelder und Persönlichkeit ich sehr für meine Tätigkeit und mein Sein profitieren konnte."
Mag. Heidi M. Sperger in-spe.atVerhaltenstherapie MSc.
Verhaltenstherapie MSc.
Die Verhaltenstherapie basiert auf einem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell, wobei komplexen Lernprozessen für die Ausformung jeglichen menschlichen Verhaltens (und damit auch psychischen Störungen) ein gravierender Einfluss zugeschrieben wird. Verwurzelt in den klassischen Lerntheorien, bilden nunmehr unter anderem kognitive Theorien und Emotionstheorien sowie die Erkenntnisse neurowissenschaftlicher Forschung die zentralen Rahmenmodelle einer modernen Verhaltenstherapie.
Im Mittelpunkt eines verhaltenstherapeutischen Prozesses steht die exakte Konzeption einer Problemanalyse. Anhand der Problemanalyse werden Informationen über die konkreten Verhaltensweisen von Klient:innen, deren Kognitionen und Einstellungen, deren Emotionen und auch die körperlichen und physiologischen Reaktionen sowie Systembedingungen und Lebensumstände zu einem individuellen hypothetischen Bedingungsmodell zusammengefasst. Auf dieser Grundlage kann dann ein - auf die speziellen Bedürfnisse der Klient:innen abgestimmtes - therapeutisches Vorgehen mit maßgeschneiderten Interventionen geplant werden. Das breite Repertoire der Interventionen umfasst u.a. Verhaltensübungen (wie Konfrontationsmethoden in sensu und in vivo), kognitive Interventionen (wie Sokratische Gesprächsführung), emotionsbezogene und erlebnisbasierte Techniken (wie die Arbeit mit Stühlen) und achtsamkeitsbasierte Verfahren (beispielsweise Genusstraining). Die therapeutische Beziehung ist geprägt von Empathie, Wertschätzung und Kongruenz, wobei die aktive Mitarbeit der Klient:innen unerlässlich ist, um Autonomie und Selbstwirksamkeitswahrnehmung zu fördern.
Verhaltenstherapeutische Konzepte finden sich inzwischen für sämtliche psychische Störungen und psychische Probleme von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Im Besonderen sind das Angst- und Zwangsstörungen, affektive Störungen wie depressive Syndrome, Abhängigkeitserkrankungen, dissoziative sowie somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen und auch psychotisches Erleben.
Neben ihrer enormen Vielschichtigkeit zeichnet sich die Verhaltenstherpie durch ihre Wissenschaftlichkeit und durch ihre, in vielen empirischen Untersuchungen belegte, Wirksamkeit aus.
- Konzept/Profil
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Modulares Konzept
Der berufsbegleitende Lehrgang, der in Kooperation mit der ÖGVT Wien in Westösterreich von Schloss Hofen organisiert wird, ist eine fundierte und anerkannte Ausbildung. Aufeinander abgestimmte Theorieseminare, Technik-Workshops, Selbsterfahrung und Supervision mit ausgewählten Vortragenden, qualifizieren die Teilnehmenden nach Abschluss des Lehrgangs sowohl im Bereich der Diagnostik wie auch der Therapie.
- Zielgruppe & Kompetenzen
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Zielgruppe
Das Programm wendet sich an Personen, die parallel zu ihrer beruflichen Tätigkeit eine Ausbildung bzw. Zusatzqualifikation absolvieren möchten. Angesprochen sind Personen mit abgeschlossenem Psychotherapeutischen Propädeutikum, die bereits im Gesundheits-, Sozial- oder Bildungsbereich tätig sind und sich für eine fachspezifische Therapie-Ausbildung interessieren.
Informationen zu den Voraussetzungen und Zulassungskriterien finden Sie hier:
http://www.bmgf.gv.at/home/Schwerpunkte/Berufe/Berufe_A_Z/Psychotherapeutin_PsychotherapeutKompetenzen
Die Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten erlernen die verhaltenstherapeutischen Konzepte und Methoden sowie den Umgang mit verschiedenen Störungsbildern, Altersgruppen und auch Settingbedingungen (Einzel, Gruppen, Paare, Familien). Im Mittelpunkt stehen selbsterfahrungsorientierte Aspekte, denn eine Beurteilung der eigenen persönlichen und fachlichen Eignung, sowie die Motivation und das Selbstbild der Therapeutin / des Therapeuten, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine funktionierende Arbeit im therapeutischen Setting und in der Beratung.
- Lehrformen & Lernen
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Lehrformen & Lernen
Um gute Ausbildungsbedingungen zu gewährleisten, baut die Ausbildung auf einer fixen Studiengruppe auf. Maximal 20 Personen können in eine Therapiegruppe aufgenommen werden. Ein Quereinstieg ist nicht vorgesehen.
Die begrenzte Personenanzahl soll einerseits eine effiziente Wissensvermittlung garantieren; andererseits soll auch viel Raum für den fachlichen und persönlichen Diskurs gegeben sein, damit die Ausbildungskandidaten ihren beruflichen und persönlichen Hintergrund mit dem therapeutischen Verständnis verknüpfen und weiterentwickeln können.
Die seminaristische Ausrichtung der Themenblöcke führt dazu, dass folgende didaktische Elemente die Lernprozesse bestimmen:
- Input und Reflexionseinheiten, Vorträge, Selbststudium
- Themenzentrierte Selbsterfahrung in der Gruppe und Einzeln
- Psychotherapeutische Praxis in institutionellen Kontexten
- Eigene therapeutische Praxis unter Supervision
- Leistungsnachweise & Abschluss
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Leistungsnachweise
Nach rund 2,5 Jahren findet eine Zwischenprüfung in Form einer schriftlichen Klausur sowie einer Fallerarbeitung statt. Nach positiver Absolvierung erlangen die Auszubildenden den Status „Psychotherapeutin/Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision“, in dem die verhaltenstherapeutische Behandlung von Klienten beginnt (600 dokumentierte und supervidierte Stunden).
Abschluss
Vier supervidierte Therapieprozesse müssen in Form von schriftlichen Falldokumentationen vorgelegt werden. Ein öffentlicher Abschlussvortrag mit anschließender Diskussion soll die verhaltenstherapeutische Kompetenz der Auszubildenden transparent machen.
Nach positiver Absolvierung aller Ausbildungsbausteine kann beim Bundesministerium für Gesundheit ein Antrag auf Eintragung in die Psychotherapeutenliste in Österreich gestellt werden.
- Bewerbung & Zulassung
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Bewerbung
Neben den gesetzlichen Zugangskriterien verlangt die ÖGVT Hofen die Erfüllung von spezifischen Kriterien für die Ausbildung in Verhaltenstherapie. Diese beinhalten die Teilnahme an einem Einführungsseminar sowie zwei Aufnahmegespräche mit Lehrtherapeutinnen und Lehrtherapeuten der ÖGVT.
Onlinebewerbung
Jetzt neu: Mit der Einführung des Campusmanagementsystems in Schloss Hofen erfolgen die Bewerbungen zu unseren Lehrgängen über das neue Online-Bewerbungsportal. Für Fragen bzw. Unterstützung steht Ihnen das Team gerne zur Verfügung.
Bewerbungsunterlagen Verhaltenstherapie MSc.
Für die Bewerbung zum Masterlehrgang "Verhaltenstherapie" sind im Rahmen der Onlinebewerbung folgende Dokumente als gesammeltes PDF erforderlich:
- Nachweis der Qualifizierung (abgeschlossenes Psychotherapeutisches Propädeutikum sowie Quellenberuf entsprechend dem Österreichischen Psychotherapie-Gesetz oder Nachweis der Zulassung durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz): Uploadfeld "Lehrgangsspezifischer Upload"
- Darstellung der Motivation zur Ausbildung: Uploadfeld „Motivationsschreiben“
Zulassung
Gemäß § 10 Abs. 2 PthG ist der Zugang zur fachspezifischen Psychotherapieausbildung neben den grundlegenden Voraussetzungen (Mindestalter vollendetes 24. Lebensjahr und Eigenberechtigung) über unterschiedliche Ebenen möglich:
- Abgeschlossenes Studium bzw. abgeschlossene Ausbildung in Medizin, Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Publizistik- und Kommunikations-wissenschaft, Theologie oder ein Studium für das Lehramt an höheren Schulen;
- Abgeschlossene Ausbildung an den Akademien für Sozialarbeit (Fachhochschule für Soziale Arbeit), an den Pädagogischen Akademien (Pädagogische Hochschule), an den mit Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Lehranstalten für Ehe- und Familienberater, auf Grund eines Hochschullehrganges für Musiktherapie (Studium der Musiktherapie an einer Universität oder Fachhochschule);
- Abgeschlossene Ausbildung im Krankenpflegefachdienst und in einem gehobenen medizinisch-technischen Dienst;
- Oder durch die bescheidmäßige Zulassung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nach Einholung eines entsprechenden Gutachtens durch den Psychotherapiebeirat;
- Rahmenbedingungen
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Zeitaufwand
Die Therapieausbildung ist eine berufsbegleitende, modular aufgebaute Ausbildung. Die Inhalte der 8-semestrigen Ausbildung sind in einem fixen Curriculum geplant. Parallel zu den Theorieseminaren finden Gruppen- und Einzelselbsterfahrungen statt.
Nach der theoretischen Ausbildung beginnt die Patientenarbeit (im Status „unter Supervision"). Es ist schwer, hier einen fixen Zeitrahmen anzugeben, denn die Auszubildenden können diesen praktischen Teil der Ausbildung zeitlich individuell gestalten. Gesetzlich gibt es lediglich die Vorgabe, dass die Ausbildung insgesamt nicht länger als 10 Jahre dauern darf.
Die Veranstaltungen finden in der Regel einmal im Monat geblockt von Donnerstag - Samstag bzw. Freitag und Samstag in Schloss Hofen (Lochau bei Bregenz) bzw. im Haus der Begegnung (Innsbruck) statt.
Start des nächsten Lehrgangs
Das nächste Fachspezifikum für Verhaltenstherapie startet mit dem Einführungsseminar im Herbst 2023 in Innsbruck.
Förderungen
Fragen der Förderung bzw. Anträge auf Bildungszuschuss oder auch Bildungskarenz müssen individuell geklärt werden.
Persönliche Beratung
Gerne beraten wir Sie persönlich:
Dr. Elmar Fleisch, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut, Pädagogischer Mitarbeiter
(T +43 5574 4930-422)Mag. Dominik Hagleitner, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Pädagogischer Mitarbeiter
(T +43 5574 4930-420) - Inhalte (Curriculum)
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Fachspezifikum Verhaltenstherapie: Theorieseminare in folgenden Bereichen
Lehrveranstaltung Zentrale Konzepte und Problemanalysen Internationale Klassifikation psychischer Störungen Verhaltensorientierte Diagnostik und Behandlung am Beispiel div. Störungen Verhaltenstherapeutische Methoden zu verschiedenen Schwerpunkten Persönlichkeits- und Interaktionstheorien Therapeutische Beziehung und Behandlung von Störungsbildern Summe * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Fachspezifikum Verhaltenstherapie: Technik-Workshop zu den Bereichen
Lehrveranstaltung Gesprächsführung Entspannungsverfahren und Biofeedback Angst- und Zwangsbewältigungsmethoden Euthyme Verfahren und Achtsamkeit Soziales Kompetenztraining Summe * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Fachspezifikum Verhaltenstherapie: Selbsterfahrung
Lehrveranstaltung 150 Einheiten in der Gruppe 80 Einheiten bei qualifizierten Lehrtherapeuten ÖGVT Summe * LVS = Leistungspunkte, ECTS = European Credit Transfer System, UE = Unterrichtseinheiten Praxisphasen
Die fachspezifische Verhaltenstherapie-Ausbildung sieht ein Praktikum im Umfang von 550 Stunden vor. Dieses muss in den ersten 2,5 Jahren der Ausbildung absolviert werden.
Auszubildende, die bereits in fachlich einschlägigen Einrichtungen arbeiten und im Rahmen ihrer Berufstätigkeit auch eine psychotherapeutische Anleitung vor Ort erfahren, können sich auf Antrag diese Praxiszeiten anrechnen lassen.
In Ausbildung unter Supervision
Als „Kandidatin/Kandidat in Ausbildung unter Supervision“ sind 600 Stunden verhaltenstherapeutische Behandlung von Klienten – begleitend durch Supervisoren - durchzuführen. Das geforderte Ausmaß an Supervision beträgt derzeit mindestens 150 Stunden und wird in Einzel- bzw. Gruppensetting von ÖGVT-Lehrtherapeutinnen/Lehrtherapeuten durchgeführt.
Verhaltenstherapie MSc.
Die wichtigsten Fakten:
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LochauSchloss Hofen
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InnsbruckHaus der Begegnung et al.
Weitere Details:
Eintragung in die Liste der österreichischen PsychotherapeutInnen (beim Bundesministerium für Gesundheit);
und optional Verleihung Masterdegree (MSc.) der Medizinischen Universität Innsbruck
Statements
Downloads:
Zusätzliche Informationen:
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Die erfolgreiche Übermittlung wird Ihnen auf die Mailadresse zugestellt. Wir empfehlen daher die Angabe der Mailadresse.