Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das zum Erfahrungsschatz jedes Menschen zählt. Gleichzeitig zählt Schmerz zu einem der häufigsten Gesundheitsproblemen in Österreich: rund 20 % der Allgemeinbevölkerung leiden unter chronischen Schmerzen. Schmerz kann mit tatsächlicher oder möglicher Gewebsschädigung verknüpft sein oder wird mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben. Bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Schmerzerkrankungen spielen neben körperlichen Ursachen eine Vielzahl an psychosozialen Faktoren eine maßgebliche Rolle. Viele chronische Schmerzzustände basieren weiter auf sog. Neuroplastischen Lernprozessen; Gewebsschädigungen gelten dabei nicht als alleinige Ursache der Schmerzempfindung oder sind nicht (mehr) vorhanden.
Um bei PatientInnen mit chronischen Schmerzen die intrapsychischen und interaktionellen Aspekte ihrer Erkrankung schmerztherapeutisch stärker nutzen zu können, sind im Rahmen der speziellen Schmerztherapie interdisziplinär ausgerichtete Störungstheorien, Diagnose- und Behandlungsverfahren entwickelt worden. Sie haben sich in zahlreichen wissenschaftlich kontrollierten Studien als effektiv erwiesen und ihren festen Platz in der Versorgung von Patienten mit ausreichend körperlich und vermutlich neuroplastisch, behavioral oder psychodynamisch begründbaren Schmerzen gefunden.
Der Lehrgang richtet sich an Klinische PsychologInnen und PsychotherapeutInnen (aller fachspezifischer Ausrichtungen) und will die therapeutische Fachkompetenz (Kenntnisse und Fähigkeiten) in der Anwendung von wissenschaftlich fundierten schmerztherapeutischen Maßnahmen vertiefen. Daneben soll die Bereitschaft und Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation mit anderen in der schmerztherapeutischen Versorgung tätigen Berufsgruppen gefördert werden.
Beginn: noch offen | |
Dauer: 4 Semester | |
Bewerbungsschluss: noch offen | |
Präsenzmodus: Freitag - Samstag (3 Termine pro Semester) | |
Abschluss: Zertifikat "Spezielle Schmerztherapie" von Schloss Hofen | |
Ort: Lochau (Schloss Hofen), Innsbruck (Haus der Begegnung), Brixen in Sütirol (Cusanus Akademie) | |
Wissenschaftliche Leitung: derzeit in Abklärung |
Lehrveranstaltungen | Stunden | |
---|---|---|
Das Schmerzverständnis | 26 | |
Schmerztherapie - Konzepte und Interventionsansätze | 34 | |
Spezifische Krankheitsbilder einschließlich medizinischer Behandlungsansätze | 32 | |
Fallkonzeption - spezielle Schmerztherapie | 8 | |
Psychologisch-psychotherapeutische Grundlagen | 20 | |
Verhaltenstherapeutische Methoden bei chronischen Schmerzen | 20 | |
Psychodynamische Methoden bei chronischen Schmerzen | 20 | |
Hypnosetherapie bei Schmerz | 20 | |
Schmerztherapie bei rheumatischen Erkrankungen sowie bei Kindern und Jugendlichen | 20 | |
GESAMT | 200 |
Nach Erbringung aller Leistungen erhalten die Teilnehmenden das Abschlusszertifikat "Spezielle Schmerztherapie".
Der Lehrgang Schmerztherapie setzt eine abgeschlossene Ausbildung in Klinischer Psychologie oder eine zumindest begonnene Ausbildung in einem psychotherapeutischen Verfahren (Fachspezifikum) voraus. InteressentInnen aus dem benachbarten Ausland können mit einer vergleichbaren Qualifikation ebenfalls aufgenommen werden.
Parallel dazu ist eine minestens zweijährige Berufserfahrung in einem klinisch-psychologischen bzw. psychotherapeutischen Feld sowie eine Tätigkeit in einem Arbeitsbereich, der Transfermöglichkeiten zulässt, erwünscht.
Der schriftlichen Bewerbung sind die Abschlusszeugnisse beizulegen.
Übermittlung der Dokumente an Frau Mag. Angelika Wolf-Batlogg (angelika.wolf-batlogg@schlosshofen.at).
Die Lehrgangsgebühr beträgt EUR 3.740,00. Dieser Betrag ist in vier Raten jeweils zu Beginn des Semesters zu bezahlen.
Dr. Elmar Fleisch
Leiter Programmbereich
»Gesundheit und Soziales«
Mag. Angelika Wolf-Batlogg
Pädagogische Mitarbeiterin Programmbereich
»Gesundheit und Soziales - Bereich Pflege«
+43 5574 4930 423
angelika.wolf-batlogg@schlosshofen.at